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Heilige Barbara in Radibor. Foto: Roman Koryzna

Ein exklusives Fotoshooting mit der Heiligen Barbara

„Könntest Du die heilige Barbara fotografieren?“ – so in etwa lautete die Frage, die im August 2022 von der Gemeinde Radibor an mich heran getragen wurde. „Ja klar!“ war meine Antwort während mich drei Fragen beschäftigten: was- wie- wo…!

Was…?!

Grundsätzlich: ich liebe Herausforderungen und ich liebe es Wege zu gehen, die noch garnicht exisitieren! „Heilige Barbara“ hieß im August 2022 also mein neues Projekt. Es gab schon seit geraumer Zeit Bestrebungen eine alte vergessene Tradition wieder aufleben zu lassen. Ein Gemeinschaftsprojekt der Schule Radibor, der Gemeinde Radibor und zwei Bäckereien, die extra für dieses Event ein spezielles Gebäck kreierten, welches die heilige Barbara auf ihrer Tour dann unter den Kindern verteilen würde. Die heilige Barbara geht in der Adventszeit von Ort zu Ort, besucht die Kinder und beschenkt sie. Als Schutzpatronin der Bergleute aber auch als Symbol der Gutherzigkeit und der Nächstenliebe bleibt sie gesichtslos, verhüllt in ihrem festlichen Gewand.

Wie…?!

Soweit so gut. Doch wie fotografiert man eine Heilige? Portraits im Studio? Eher nicht. Ich durchforstete das Internet… Gibt man „heilige Barbara“ bei Google ein, so erhält man durchaus Bilder, jedoch nichts, was als Referenz taugen würde. Ich setzte mich also hin und fertigte einige Skizzen an. Bereits in dem ersten Telefonat, das ich mit der Bürgermeisterin Madeleine Rentsch führte, flogen mir Ideen duch den Kopf, Wortfetzen: Msytik, Dunkelheit, Kinder, Gemälde der alten Meister.

Mit dem Begriff alte Meister werden Künstler, vorwiegend Maler des 14. bis 18. Jahrhunderts zusammengefasst. Die Bezeichnung dient in erster Linie der Abgrenzung von Sammlungen und Sammlungsabteilungen im Hinblick auf die Kunst der nachfolgenden Epochen, also des 19. Jahrhunderts, der Moderne und der zeitgenössischen Kunst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Alte_Meister

Die Richtung war also klar. Ich wollte eine Fotografie, die angelehnt ist an die Gemälde der alten Meister. Betrachtet man diese alten Gemälde, so sieht man, mit welcher Bedachtheit auf Lichtfall und Schattengebung geachtet wurde, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen.

Skizze zur fotografischen Darstellung der Heiligen Barbara. Skizze/Foto: Roman Koryzna © 2022.
Die Erstellung von Skizzen im Vorfeld von solch speziellen Fotografien hat Prio 1.

Einige Skizzen später stand das grobe Konzept fest: die heilige Barbara sollte so dargestellt werden, wie sie auch vor Ort live und in Farbe agieren wird – inmitten von staunenden Kindern, die sich um sie herum versammeln.

Wo…?!

Die Frage nach der Location für ein solches Projekt stand von Beginn an im Raum – wo fotografiert man die heilige Barbara?! Im Studio? Ne! Es musste etwas Zeitloses sein, fernab von Straßenschildern, Mülltonnen, Autos usw. Nach langem Hin und Her fiel die Wahl auf unseren Garten. Dem ersten Entwurf folgend stellten wir diverse Deko-Elemente zusammen und schufen so das Fotoset. Nach mehreren Einstellungen und Tests konnte die „Show“ beginnen.

Die heilige Barbara, zwei Ruprechte und ein Junge sowie die verantwortlichen Lehrer trafen pünktlich nach Sonnenuntergang bei uns ein. Ich wollte, dass Kinder auf dem Bild zu sehen sind – schließlich besucht die heilige Barbara Kinder und überreicht ihnen eine kleine Gabe. Ich spannte also meine beiden Töchter und den Nachbarsjungen ein. Wir versuchten sie, so gut es ging, neutral zu kleiden. Neutral im Sinne von: keine leuchtenden pinkenen Elefanten oder Mickey Mouse auf den Jacken. Es sollte zeitlos sein.

Nebel waberte und die Blitze zuckten durch die Dunkelheit, im Hintergrund konnte ich sehen, dass alle anwesenden Zuschauer ihre Handys in die Höhe hielten um Aufnahmen vom Geschehen zu machen. So sieht ein Fotoset nach meinem Geschmack aus: episch und gewaltig! Das gesamte Shooting dauerte um die zwei Stunden. Mit Auf- und Abbau mehrere Stunden. Ein gewaltiger Aufwand. So muss das sein!

Heilige Barbara Fotoshooting in Radibor. Hinter den Kulissen beim aufwendigen Fotoshooting der heiligen Barbara in Radibor. Aufnahme: Norman Kaulfuß

Die finalen Motive wurden im Rahmen der Gemeinderatssitzung vorgestellt und hinterließen bei allen Anwesenden einen bleibenden Eindruck. Das erfüllte mich schon mit Stolz. Wir haben etwas kreiert, das es vorher in dieser Form nicht gegeben hat. In Zeiten von immer besser werdenden Handykameras, ist es eines Fotografen Pflicht zu zeigen, was eine gute Kamera, gepaart mit guten Ideen, einem tollen Team, imstande ist zu vollbringen.

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